Sonntag, 5. Mai 2013

Glückwunsch zum Zweihundertsten!

Inlandreisender
Sören Kierkegaard, geb. 5. Mai 1813 blieb ein Schwebender in dieser Welt, sein Leben hat etwas unwirklich Schemen-haftes, sein Denken jedoch nie! Die Kirche, damit die Christenheit, beachtet den Abweichler lieber kaum, sie überlassen ihn gern irgendwelchen Fachspezialisten an irgendwelchen Universitäten. Philosophen und andere Weltmänner sollen sich gefälligst mit diesem Bösewicht beschäftigen. Das ist sehr bedauerlich, aber auch nachvollziehbar, denn K. führte in seinen Spätschriften einen recht verbissenen Kirchenkampf siehe: Zitat unten. 
Außerdem ist einer der sich nicht richtig festlegen will auf eine Seite am Ende doch allen Seiten unheimlich. Kierkegaard pendelte immerhin zwischen Religion, Dichtung und Wissenschaft spielerisch hin und her und das hat er jetzt davon, siehe: Karrikatur links. 

Wir lasen Entweder Oder unterm Dach in der kleinen Kammer, siehe: Notizen einer Theologiestudentin im ersten Semester (unveröffentlicht).

Zitat unten: Der Unterschied zwischen einem Genie und einem Christen ist der: Das Genie ist das Außerordentliche der Natur; dazu kann sich kein Mensch selbst machen. Ein Christ ist das Außerordentliche der Freiheit oder, genauer, das Ordentliche der Freiheit, das man nur selten findet, was aber jeder von uns sein sollte. Deshalb will Gott, dass das Christentum unbedingt für alle verkündet werde, deshalb waren die Apostel ganz einfache Menschen, das Vorbild in Gestalt eines geringen Dieners, alles, um zu zeigen, dass dieses Außerordentliche das Ordentliche und allen zugänglich ist - aber dennoch ist ein Christ etwas noch Selteneres als ein Genie.