Samstag, 27. Dezember 2014

Aus gutem Grund


Mondsand

Hans Arp ( 1886-1966)

Ein Engel fragt:
"Kann ich einmal
einen kleinen Augenblick
ein Menschenleben lang
vom himmlischen Saus und Braus
Urlaub nehmen?
Ich möchte gerne
als armer Mensch
den Mond andichten."


Hans Arp, Gedichte III, Arche Verlag 1984.

Montag, 22. Dezember 2014

Fröhlicher Wechsel - lieblicher Tausch

Weihnachten, das hohe Fest der Liebe, können uns nur diejenigen erklären, die es erfahren haben. Die Liebenden? Ja genau, lassen wir den Mystikern, den Liebenden des Glaubens, das Wort:  

Aus den Predigten des hl. Bernhard:
"Nirgendwo zeigt Gott seine Liebe so deutlich, wie im Geheimnis seiner Menschwerdung und seines Leidens; nirgendwo wird seine Zuneigung offenkundiger, nirgendwo leuchtet seine Güte heller auf als in seinem Menschsein."



Lobt Gott, ihr Christen alle gleich

von Nikolaus Herman

1) Lobt Gott, ihr Christen alle gleich,
in seinem höchsten Thron,
der heut schließt auf sein Himmelreich
und schenkt uns seinen Sohn,
und schenkt uns seinen Sohn.


2) Er kommt aus seines Vaters Schoß
und wird ein Kindlein klein,
er liegt dort elend, nackt und bloß
in einem Krippelein,
in einem Krippelein.


3) Er entäußert sich all seiner G'walt,
wird niedrig und gering
und nimmt an eines Knechts Gestalt,
der Schöpfer aller Ding,
der Schöpfer aller Ding.


4) Er wechselt mit uns wunderlich:
Fleisch und Blut nimmt er an
und gibt uns in seins Vaters Reich
die klare Gottheit dran,
die klare Gottheit dran.


5) Er wird ein Knecht und ich ein Herr;
das mag ein Wechsel sein!
Wie könnt es doch sein freundlicher,
das herze Jesulein,
das herze Jesulein!


6) Heut schließt er wieder auf die Tür
zum schönen Paradeis;
der Cherub steht nicht mehr dafür.
Gott sei Lob, Ehr und Preis,
Gott sei Lob, Ehr und Preis!


EG 27




Sonntag, 7. Dezember 2014

Adventsgruß

Verse zum Advent

Theodor Fontane

Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
Aber als Knecht Ruprecht schon
Kommt der Winter hergeschritten,
Und alsbald aus Schnees Mitten
Klingt der Schlittenglöckleins Ton

Und was jüngst noch, fern und nah,
Bunt auf uns herniedersah,
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
Und das Jahr geht auf die Neige,
Und das schöne Fest ist da.

Tag du der Geburt des Herrn,
Heute bist du uns noch fern,
Aber Tannen, Engel, Fahnen
Lassen uns den Tag schon ahnen,
Und wir sehen schon den Stern.