Sonntag, 20. April 2014

Ein zuverlässiges Beispiel



Tertullian
Der Vogel Phönix ein Beleg für die Auferstehung

Wenn das "Weltall noch zu wenig Sinnbild der Auferstehung ist, wenn die Schöpfung nichts derart anzeigt, weil von den einzelnen Dingen in derselben nicht sowohl ein Sterben als ein Aufhören ausgesagt und keine Wiederbeseelung, sondern nur eine Wiederherstellung angenommen wird, so vernimm nun noch ein ganz voll- ständiges und zuverlässiges Beispiel dieser Hoffnung. Sein Gegenstand ist ein beseeltes, des Lebens und Sterbens fähiges Wesen. Ich meine nämlich den nur dem Orient, angehörigen Vogel, der, durch seine Einzigkeit ausgezeichnet, in bezug auf Nachkommenschaft ein Wunder der Natur ist, der, sich selbst freiwillig begrabend, sich selbst erneuert, an seinem Geburtstage sterbend und wieder eintretend abermals zum Phönix wird, nachdem er schon nichts mehr war, abermals er selber, er, der nicht mehr war, ein anderer und doch derselbe. Was gibt es Ausdrücklicheres und Bezeichnenderes in dieser Beziehung, oder für welche Sache findet sich eine so zutreffende Bestätigung? Gott sagt in der hl. Schrift auch: "Er wird blühen wie ein Phönix", nämlich nach dem Tode und dem Begräbnis, damit man glaube, dass die Substanz des Körpers auch dem Feuer wieder entrissen werden könne. Nun hat aber der Herr den Ausspruch gethan, dass wir besser sind als viele Sperlinge; das würde nichts Grosses sein, wenn wir nicht auch besser wären als der Phönix. Und die Menschen sollten für immer vergehen, während arabische Vögel ihrer Auferstehung sicher sind?!

Tertullian, Über die Auferstehung des Fleisches, Kap. 13 (geschrieben 212-214 n.Chr.)