Sonntag, 25. Februar 2018

Egal was kommt...


Péter Kántor

Was Gott wissen sollte

Gott sollte wissen, dass ich auf ihn zähle,
dass ich ihn brauche,
dass ich ihm vertraue,
dass er auf mich zählen kann,
dass er mich braucht,
dass er mir vertrauen kann,


dass er sich, egal was kommt,
nicht wie ein Bankdirektor verhalten kann,
oder ein Ministerpräsident, oder eine Schönheitskönigin,
dass ich mich, egal was kommt,
nicht wie ein Bankdirektor verhalten kann,
oder ein Ministerpräsident, oder eine Schönheitskönigin,

dass ich nicht von ihm erwarte, dass er überall staubsaugt,
die Teppiche ausschüttelt, schwimmen geht,
und mit dem Rauchen aufhört,
dass er nicht von mir erwarten kann, dass ich überall staubsauge,
die Teppiche ausschüttle, schwimmen gehe
und mit dem Rauchen aufhöre,

dass er sich vor Augen halten soll, dass Gutes nicht nur aus Gutem entsteht,
er soll nicht versuchen, perfekt zu sein
und er soll von der Welt nicht verlangen, perfekt zu sein,
dass ich mir vor Augen halte, dass Gutes nicht nur aus Gutem entsteht,
und ich will nicht perfekt sein,
und ich verlange auch von der Welt nicht, perfekt zu sein,

aber dass es Grenzen gibt,
er soll nicht glauben, dass ich ihm Dinge durchgehen lasse,
die nicht wieder gutzumachen sind,
dass es Grenzen gibt,
dass ich nicht glaube, dass er mir Dinge durchgehen lässt,
die nicht wieder gutzumachen sind,

und schließlich, wenn auch keiner keinem was,
so schuldet er mir doch mit Sicherheit sich selbst,
und schließlich, wenn auch keiner keinem was,
so schulde ich ihm doch mit Sicherheit mich selbst.


(Übersetzt von Terézia Mora und mit ihrer und der freundlichen Genehmigung des Autors hier veröffentlicht.)